Tätowieren durch alle Epochen
Tattoos sind mittlerweile in jeder Gesellschaftsschicht angekommen. Was vor 20 Jahren noch negativ konnotiert war, ist heute normal. Doch warum hatten Tätowierungen so lange einen schlechten Ruf und hatten sie schon mal eine positive Bedeutung? Ziel des W-Seminars Geschichte „Tattoos und ihre Geschichte(n)“ ist es, Schmuck- und Schmutztätowierungen im Spiegel ihrer Zeit zu analysieren und kontextualisieren. Damit man versteht, über was man später die Seminararbeit schreibt, hatte das W-Seminar am 12.12.2024 einen ganz besonderen Experten zu Gast.
Denn wer könnte das Wissen über die verschiedensten Tätowiertechniken der verschiedenen Epochen und Kulturen besser referieren als der ortsansässige Meister der Tattoos Daniel Lahrtz? Dank seiner über 12-jährigen Erfahrung in diesem Kunsthandwerk sowie etlichen Fortbildungen auf der ganzen Welt (Singapur, China, New York, etc.) konnten die Schüler und Schülerinnen voll aus seinem Wissensschatz schöpfen. Nach einem Vorlesungsteil in universitärer Manier, durfte der Kurs selbst Hand bzw. Nadel anlegen. Die Leinwände waren in diesem Fall keine Haut, sondern Orangen. An verschiedenen Stationen konnte man so unter Daniel Lahrtz´ Anleitung tätowieren, beispielsweise wie in der Steinzeit, indem man mit Faustkeilen die Orangenhaut einritze und mit einem Asche-Wasser-Gemisch berieb. Beim sogenannten Hand Poke, wird zwar bereits moderne Farbe verwendet, jedoch wird, wie der Name schon sagt, jeder einzelne Punkt mit einer Art Klopfstab in die Haut injiziert. Diese Technik ist bei traditionellen Tattoos von verschiedenen Urvölkern auch heute noch in Praxis. Zuletzt fehlte nur noch der Sprung in die moderne Welt. Hier durften die Schüler und Schülerinnen mit einer hochmodernen Akkutätowiermaschine hantieren. Unter reger Diskussion wurden die Ergebnisse und Unterschiede verglichen, wobei auch immer wieder der Experte Daniel Lahrtz mit Fragen durchlöchert wurde. Dank des Workshops sind nun einige Aspekte der theoretischen Arbeit erfahrbar gemacht worden, welche sich gut in den kommenden Schreibprozess integrieren werden lassen.
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