P-Seminar überquert die Alpen
Zu Beginn unseres P-Seminars „Alpenüberquerung“ des Gymnasiums Sonthofen wurden insgesamt 15 Arbeitsgruppen für die Vorbereitung (der Alpenüberquerung) unseres Projekts gebildet. Diese waren unter anderem für die Routenplanung, Sponsorensuche, Organisation der Trainingstouren, Entwerfen und Drucken unserer T-Shirts, oder auch den Instagram Account (@alpenueberquerung_gymsf) zuständig. Die körperliche Vorbereitung begann am 23. April 2023 mit der Teilnahme am Laufsporttag 2023 in Kempten.
Hier haben wir den 10 km Lauf absolviert. Weiter ging es dann fast jedes Wochenende mit Bergtouren wie auf den Altstätter Hof, Grünten oder das Rubihorn. Unser letztes gemeinsames Training war eine Ganztagestour zwei Wochen vor dem Start der Alpenüberquerung. Mit dem ersten Bus ging es ans Giebelhaus. Von dort aus wanderten wir über das Bärgündeletal zum Prinz Luitpold Haus, wo wir den ersten Zwischenstopp einlegten. Anschließend führte unser Weg über den höchsten Punkt, die Bockkarscharte mit 2164m und den Jubiläumsweg zum Schrecksee sowie danach wieder zurück nach Hinterstein. In den folgenden zwei Wochen konzentrierten wir uns auf das Packen der Rucksäcke. Das Ziel war hierbei, möglichst leicht zu packen, da wir das Gewicht immerhin 5 Tage lang auf dem Rücken tragen mussten. Außerdem haben wir unser Erste Hilfe Wissen aufgefrischt. Passend dazu hat die Praxis am Markt für Osteopathie und Naturheilkunde Burgberg uns bei einem Tape-Workshop beigebracht, wie wir uns auf unserer Tour selbstständig Tapen können. Am 23. Juli 2023 war es dann endlich so weit und wir trafen uns mit unseren Lehrern Frau Hanne und Herr Höbel um 6:20 am Bahnhof Sonthofen, um mit dem Zug nach Garmisch-Partenkirchen zu fahren. Anschließend brachte uns ein Bus zu unserem Startpunkt nach Mittenwald. Unser Weg führte zuerst 9 km auf der Ebene nach Gießenbach, anschließend mit leichter Steigung am gleichnamigen Bach entlang zur Eppzirler Alm, wo wir uns für den nächsten Anstieg zur Eppzirler Scharte stärkten. Oben angekommen erwartete uns eine atemberaubende Aussicht. Danach stand uns nur noch ein kurzer Abstieg zum Solsteinhaus bevor, wo unsere erste Übernachtung stattfand. Am Morgen darauf hieß es früh aufstehen, frühstücken und auf in Etappe 2, bei der uns erstmal ein Abstieg bevorstand. Auf dem Weg nach unten kam dann der Regen, nachdem aber alle mit Regenjacken ausgestattet waren, war das kein Problem. Im Tal von Zirl angekommen, mussten wir uns leider von zwei unserer Mitstreiter wegen gesundheitlichen Problemen verabschieden. Bei der Durchquerung mit kurzer Rast am Supermarkt hat sich jeder nochmal gestärkt bevor ein erneuter Anstieg, inzwischen mit Sonnenschein, bevorstand, der längeren Zeit auf Teer und dann zäh steil bergauf verlief. Dementsprechend groß war die Erleichterung bei einer Pause an der Kemater Alm und einer kühlen Erfrischung. Als das Wetter wieder zuzog, machten wir uns auf den Weg die letzten Kilometer zur Adolf-Pichler Hütte zu laufen. Dort angekommen haben sich alle mit einer warmen Dusche aufgewärmt und ein kleines Schläfchen bis zum Abendessen gehalten. Nach einem gemeinsamen lustigen Abend sind dann alle zufrieden ins Bett gegangen. Trotz morgendlicher Gewitter sind wir früh im Nebel zur 3. und längsten Tour in Richtung der Innsbrucker Hütte aufgebrochen. Nach kurzem Stopp mit heißem Skiwasser und Apfelstrudel wurden wir beim Abstieg nach Neustift im Stubaital von Starkregen überrascht, bei dem sich der Wanderweg in einen kleinen Bach verwandelte. Doch nach einer Stärkung mit Kässpatzen und Curry-Wurst im Tal war aller Trübsal wieder vergessen und neue Kraft für den zweiten Teil der Etappe geschöpft. Nachdem wir einen Teil mit der Bahn hochgefahren sind, schlugen wir in dichtem Nebel den Weg zur Innsbrucker Hütte mit kurzer Rast auf der Karalm ein. Da uns auf den letzten Höhenmetern der Regen wieder einholte, war die Sichtung von zwei kleinen Murmeltieren direkt am Wegesrand ein willkommenes Highlight. Als wir dann endlich die Hütte, neben dem 3277m hohen Habicht, im Nebel erspähen konnten, waren wir froh, aus den nassen und kalten Sachen herauszukommen. Nachdem dann alle einen vollen Magen hatten, ließen wir den Tag wieder bei einem lustigen Zusammensein ausklingen. Beim Aufbruch am nächsten Morgen fiel Schnee, der aber gottseidank nicht liegen blieb. Auch auf der 4. Etappe stand zuerst ein Abstieg von 1400 Höhenmetern ins Tal an. In Gschnitz angekommen, wärmten wir uns mit Tee auf, bevor wir im Anschluss wieder 1400 Meter auf einem anspruchsvollem Weg nach oben wanderten. Bei einer Stärkungspause auf 2000 Höhenmetern entdeckten wir einige Gämse auf dem gegenüberliegenden Hang, die dort grasten, und wieder ein paar Murmeltiere. Ein paar Meter weiter wurden wir von einer großen Herde von Steinböcken überrascht, die langsam hangaufwärts in den Nebel verschwanden. Ein paar Schritte weiter stand ein Prachtexemplar 10 m von uns entfernt. Nach dieser außergewöhnlichen und großartigen Erfahrung machten wir uns auf den letzten Anstieg der Tour und kamen dann auf dem höchsten Punkt unserer Alpenüberquerung, der Pflerscher Scharte, mit 2599 m an. Von dort konnten wir schon die Italienische Tribulaun Hütte mit wunderbarem Panorama im Hintergrund sehen. Einige von uns entschieden sich dann in den direkt angrenzenden, sehr kalten See zu gehen, um die erfolgreich geschaffte Alpenüberquerung zu feiern. Die anschließende Dusche und das Abendessen haben allen gut getan. Im Anschluss folgte ein sehr amüsanter Abend mit Uno und einem Blick auf den Sonnenuntergang. Der Morgen darauf war am Anfang von kühlen Temperaturen geprägt, was sich aber schnell änderte, als die Sonne hinter den Bergen hervorkam und uns auf dem letzten Abstieg nach Gossensass wärmte. Dort angekommen aßen wir etwas, fuhren mit dem Bus nach München und von da aus wieder nach Hause. Glücklich und zufrieden kamen wir dann in Sonthofen an, wo wir schon erwartet wurden.
Am Ende dieser unvergesslichen Woche möchten wir uns recht herzlich bei unseren Lehrern bedanken. Vielen Dank an Herr Höbel für die Begleitung während der Tour. Ein Riesendankeschön an Frau Hanne, welche uns seit September tatkräftig bei der Planung unseres Projekts zur Seite stand und uns mit Ihrer Erfahrung und Ideen unterstützt hat.
Außerdem möchten wir uns nun nochmals bei unseren Sponsoren Panorama-Wohnbau GmbH, Sonnenalp Gluecksbringer e.V., SWW, Platzhirsch Lifestyle GmbH, OASE AlpinCenter, Autohaus Seitz + Mayr, Penke Heinze Gehring & Partner, Velitum AG, Schreinerei Himmelsbach, Sparkasse Allgäu, Moritz Optik, Allgäuer Latschenkiefer, Bergling, Bahnhofapotheke Sonthofen, Praxis am Markt Burgberg und Fachübergreifende Orthopädische Gemeinschaftspraxis im Gesundheitszentrum Immenstadt für die Unterstützung unseres Projekts bedanken. Durch Ihre finanzielle und materielle Unterstützung haben Sie uns unsere Alpenüberquerung um einiges erleichtert. Ein herzliches Dankeschön dafür!
Tags: P-Seminar