Pascalsche Schnecken und Dürersche Spinnen
Wer glaubt, dass sich hinter diesen Begriffen exotische Tierarten verbergen, hat weit gefehlt. Vielmehr handelt es sich hier um mathematische Kurven, deren Entstehen Professor Dr. Fritsch den Schülerinnen und Schülern der 12. Jahrgangsstufe erläuterte.
Es ist nun schon bald eine Tradition: Bereits zum vierten Mal besuchte mit Herrn Prof. Dr. Rudolf Fritsch ein Mathematikprofessor der Ludwig-Maximilian-Universität München das Gymnasium Sonthofen. Im Stil einer Vorlesung gab er den Kollegiaten Einblick in das Gebiet der klassischen Geometrie.
Dass sich dahinter mehr als das Konstruieren mit Zirkel und Lineal verbirgt, wurde den Schülern sehr schnell bewusst. Prof. Fritsch begann mit interessanten Berechnungen zum Satz von Bodenmiller. Dabei kamen neben der klassischen Tafel auch dynamische Geometrieprogramme wie Cabri und Cinderella zum Einsatz. Im zweiten Teil ging es um die verschiedenen Schwerpunkte eines Dreiecks. So unterscheidet man zwischen Eckenschwerpunkt, Kantenschwerpunkt und Flächenschwerpunkt. Betrachtet man die Ortlinien dieser Schwerpunkte so ergeben sich interessante algebraische Kurven, nämlich die sogenannten Pascalschen Schnecken bzw. Dürerschen Spinnen. Zum Abschluss erläuterte Prof. Dr. Fritsch den Hoehnschen Kreissatz. Dank der Veranschaulichung mit Hilfe der geometrischen Programme konnten die Schüler die einzelnen Konstruktionsschritte zu diesem Kreissatz nachvollziehen. Auch die humorvolle Bemerkungen sorgten dafür, dass das Thema recht kurzweilig wurde. Die Schüler bedankten sich am Ende mit einem herzlichen Applaus.
Die Mathematikfachbetreuerin, Frau Hanne, die die Vorlesung organisiert hatte, wies zum Abschluss darauf hin, dass den Schülern neben den fachlichen Informationen auch ein Einblick in den Studienalltag gegeben werden sollte. Sie konnten erleben, wie eine Vorlesung abläuft. Eine spätere Umfrage zeigte, dass dies von den Schülern sehr positiv bewertet wurde. Nahezu alle gaben an, dass eine Vorlesung dieser Art, evtl. auch in anderen Fachbereichen, für nachfolgende Jahrgänge wiederholt werden sollte.