Am Sonntag, den 10. Juni 2018 fand in der Big Box in Kempten das Sommerkonzert, eins von vier großen übers Jahr verteilten Konzerten, unter dem Titel „Never gonna fall in love again“ statt. Die Münchner Philharmoniker mit Solo-Cellist Maximilian Hornung gaben das 2. Cellokonzert in e-Moll von Victor Herbert und die 2. Sinfonie von Sergei Wassiljewitsch Rachmaninoff, welche ebenfalls in e-Moll steht, zum Besten. Zum Bedauern der Musiker war der schön mit Kronleuchtern hergerichtete Saal nicht voll besetzt, was ihren Ehrgeiz eine Glanzleistung zu erbringen jedoch keinesfalls schmälerte.

Beim Cellokonzert der ersten Hälfte des Konzerts überzeugte Maximilian Hornung nicht nur mit passend eingesetzten Vibrato im langsameren Teil, sondern zeigte im schnellen 3. Satz, welcher nur so vor schwierigen Lagenwechseln strotzt, seine ganze Virtuosität und Klasse. Seine atemberaubende Darbietung des Konzerts wurde von den leicht ausgedünnten Münchner Philharmonikern perfekt und eindrucksvoll begleitet.

Nach einer kurzen Pause erfolgte der zweite Teil des Konzerts, wozu das Orchester noch um ein paar weitere Bläser erweitert wurde. Der erste Satz der 2. Sinfonie Rachmaninoffs begann mit volumiösem Klang der Kontrabässe, welcher den ganzen Raum erfüllte. Die Weitergabe des Motivs dieses Satzes durch die verschiedenen Register erfolgte quasi nahtlos, was die Professionalität des Orchesters demonstrierte. Der Klang der Hörner zu Beginn des zweiten Satzes war eine wahre Wohltat für die Ohren. Nicht zu laut und doch majestätisch. Der 3. Satz, welcher vor allem durch ein Klarinettensolo erster Klasse auffiel zeigte sich ebenfalls als gestalterische Meisterleistung. Mein persönlicher Lieblingsteil des Konzerts war allerdings das Ende der Sinfonie, ein Finale, das seinem Namen alle Ehre macht. Die Leistung der Münchner Philharmoniker war unumstritten grandios, was sich auch in sehr lang anhaltendem Applaus am Ende des Konzerts zeigte. Alles in allem ein gelungener Abend und außerdem eine großartige Gelegenheit für alle Musikbegeisterten des Allgäus, ein Orchester solcher Klasse hören zu können ohne viele Stunden Fahrt auf sich zu nehmen.