Rolli Basketball
Am Dienstag, den 18.07.2024 war es endlich soweit und die 10b des Gymnasiums Sonthofen durfte hautnah erleben, wie sich ein Leben im Rollstuhl gestaltet.
An diesem Vormittag durften wir mit der tatkräftigen Unterstützung von Mirko Nolle und Nathalie Heidenheimer vom BVS in zwei Gruppen das Leben im Rollstuhl kennenlernen.
In zwei Gruppen aufgeteilt stiegen die Jugendlichen von zwei Füßen auf vier Räder um. Das Ziel des Projektes war, dass die Jugendlichen durch eigenes Ausprobieren Verständnis für die feinen Tücken des Alltags von Menschen mit Beeinträchtigungen erhalten. Gleichzeitig erleben sie den Rollstuhl als herausforderndes Sportgerät.
In der ersten Gruppe durften wir das praktische Alltagsleben kennenlernen und erproben wie man Menschen im Rollstuhl, in für sie ausweglosen Situationen rücksichtsvoll und sicher unterstützt. Beispiele hierfür wären das Überwinden eines Bordsteins oder das sichere und schnelle Überwinden von Treppen.
Die andere Gruppe durfte sich derweil dem Rollstuhlbasketball annehmen, um ein grundsätzliches Verständnis für den Rollstuhlsport und die Spielenden zu erlangen. Zum einen durften die Jugendlichen den Umgang mit dem Ball und dem neuen Sportgerät erproben und natürlich auch versuchen Körbe zu werfen.
Aber auch die Vermittlung des Gedankens der Inklusion war ein fester Bestandteil des Kurses. Mirko Nolle, der sich durch einen Skiunfall eine inkomplette Querschnittslähmung zugezogen hatte, kann hier ebenso wie Nathalie Heidenheimer ein Bild aus ihrer eigenen Erlebniswelt zeichnen. Sie konnte durch ihre bereits als Kind gemachten Erfahrungen mit ihren körperbehinderten Eltern ebenfalls aus dem Leben erzählen.
Um ihre Erfahrungen an uns weiterzugeben, baten die Referenten uns zu Beginn des Kurses, ohne Anwesenheit der Erwachsenen, Fragen zu notieren. Diese Fragen beantworteten sie anschließend wahrheitsgemäß, um den Jugendlichen ihre Lebenserfahrungen und Begegnungen mit der Inklusion näherzubringen. Die Klasse nahm dieses Angebot dankend an und nutzte die Gelegenheit, ein besseres Verständnis für die Schwierigkeiten zu entwickeln, die mit einer solchen Einschränkung verbunden sind, und die Überwindungen kennenzulernen, die in manchen Lebenssituationen nötig sind, um weiterzukommen.
Die Vermittlung der für den Umgang mit Menschen mit Behinderung wichtigen Werte und mögliche Hilfeleistungen, die sie durch den Kurs erhalten haben, ist den Kursleitern definitiv gelungen.
Am Ende der Stunde sind sich die Schüler einig, dass es Spaß gemacht hat und interessant war eine andere Sichtweise auf die Thematik zu bekommen. Besonders das Rolli Basketball spielen hat vielen sehr gefallen.
Quentin Braun