Trierfahrt - auf in den wilden Westen
Die Reise ging schon gut los. Wegen massiver Verspätung unseres Zuges verpassten wir unseren Anschluss in Koblenz. Aber wir hatten Glück im Unglück: die Verspätung war schon so groß, dass wir gar nicht lange auf den nächsten Zug nach Trier warten mussten und daher kamen wir gut gelaunt am Trierer Hauptbahnhof an. Von dort aus machten wir uns zu Fuß auf den Weg zur Jugendherberge.
Nach einer kurzen Nacht begann unser Programm mit einer amüsanten Erlebnisführung in der Porta Nigra. Von einem echten römischen Offizier wurden wir zu Legionären ausgebildet und bekamen die Aufgabe, als Besatzung der Porta Nigra zu dienen. Dabei bekamen wir spannende Einblicke in das Leben in einer antiken Stadt und den Alltag der damaligen Menschen.
In der Mittagspause konnten wir uns von der beschwerlichen Tätigkeit als Legionär erholen und erkundeten auf eigene Faust die Trierer Innenstadt.
Gut gesättigt ging es am Nachmittag weiter mit den Einblicken in eine antike Stadt, indem wir die Badeanlagen Triers – die Thermen – besuchten sowie die mächtige Halle der Konstantinsbasilika.
Nach gefühlten 20km, die wir zu Fuß zurückgelegt hatten, kamen wir erschöpft an der Jugendherberge an und ließen uns das leckere Abendessen schmecken.
Am nächsten Tag stand ein Ausflug in das kleine Örtchen Igel an, das seinen Namen einem römischen Grabmonument verdankt, auf dessen Spitze ein Adler thront.
In Igel raubte uns nicht nur der Blick nach Luxemburg durch das Moseltal den Atem, sondern auch die dreistündige Wanderung. Unterwegs hatten wir die Gelegenheit ein ganz junges Lamm, das mutterseelenallein im Regen stand, zu retten, indem wir seine Mutter herbeiriefen.
Zurück in Trier hatten wir dann lange Zeit zum Shoppen, vor allem von dringend benötigten Blasenpflastern.
Der nächste Vormittag stand ganz im Zeichen des Rheinischen Landesmuseums. Dort konnten wir Funde aus der römischen Zeit Triers entdecken, unter anderem einen riesigen Münzschatz.
Den Nachmittag verbrachten wir im Schwimmbad, schließlich war es ja auch Sitte der Römer, regelmäßig Badeanstalten zu besuchen.
Eine Erlebnisführung im Amphitheater verschaffte uns zuletzt Einblicke in den Alltag und das harte Leben der Gladiatoren. Leider zog während der Vorführung ein Unwetter auf und ließ uns im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen. Umso beeindruckender war es, dass der Schauspieler seine Darbietung einfach durchzog, auch wenn er mit seiner kurzen Tunika nicht gerade warm gekleidet war.
Klatschnass machten wir uns danach auf den Weg zum gemeinsamen Abendessen in eine sehr guten Pizzeria. Die Pizzen waren so groß, dass sie weit über die Teller hinausragten und von vielen gar nicht ganz aufgegessen werden konnten. Das machte aber gar nichts, da wir so gleich Proviant für die Zugfahrt hatten. Wir mussten nämlich leider schon wieder die Heimreise antreten und wie so oft ging diese erlebnisreiche Woche viel zu schnell vorbei.