Theater (Unterstufe)
Wie schon im Vorjahr fand auch in diesem Schuljahr das Wahlfach Theater der Unterstufe erfreulichen Zulauf. Speziell die Fünftklässler brachten von den Grundschulen eine große Begeisterung für das Fach und zum Teil auch schon einiges an Talent mit, so dass die Phase des „Grundlagentrainings“ bereits vor Weihnachten abgeschlossen war.
Von da an arbeiteten die Teilnehmer des Theaterkurses der fünften und sechsten Klassen an jeweils verschiedenen Stücken. Guten Anklang fand am 23. Juli das Stück der Theatergruppe der 5. Klasse mit dem Titel „Die Märchenmafia“ von Elisabeth Herbst-Müller. Die in die Punkszene von Berlin abgetauchten Märchenfiguren Hänsel und Gretel geraten in die Fänge einer aus einschlägig bekannten Märchenfiguren zusammengesetzten Banditenbande, die sie als Frischfleischlieferanten für ihre Pommesbude betrachtet. Zum Glück stellt sich am Schluss dann aber alles als ein Albtraum von Gretel heraus. In dem Stück „Grimms Talk am Abend“ von Claus-Hinrich Müller parodierten die Sechstklässler den Ablauf und die Rituale einer Talkshow und typische Märchenfiguren und die Klischees, die mit ihnen verknüpft sind. Es war mitunter äußerst putzig anzusehen, mit wie viel Spaß und Spielfreude die kleinen Talente in ihre Rollen schlüpften und diese auch noch auf die Schippe nahmen. Den Schauspielern war die Freude am Kostümieren und Persiflieren von Rollen in vielen Szenen anzumerken. Wir hoffen auch im nächsten Schuljahr auf regen Zulauf durch die Schülerinnen und Schüler der Unterstufe und auf die entsprechende Stundenzuteilung durch das Direktorat!
Die beiden Märchenparodien der Unterstufe waren der Auftakt zum Theaterstück der Mittelstufe
„Homo homini Lupus“ – oder „Die Hölle sind die anderen“
Ein Professor, ein Modell, ein junges Pärchen, mehrere alleinstehende Damen, ein selbstverliebter Geschäftsmann und ein schizophrener Vielfraß treffen sich zufällig nach ihrem Tod in einem seltsam eingerichteten Zimmer. Verzweifelt versuchen sie Antworten zu finden auf die Fragen, wo sie sich befinden – im Himmel oder in der Hölle – und warum ausgerechnet sie hier zusammen sind. Sie alle haben sich nie zuvor gesehen. Auf dieser Suche kommt es natürlich unweigerlich zu Auseinandersetzungen und Streitigkeiten, die so lange andauern, bis alle resigniert feststellen, dass sie die Situation nicht ertragen können. Aber niemand kann entkommen, selbst der Suizid bietet keinen Ausweg, da alle ja bereits tot sind.
In Anlehnung an Sartres Einakter „Geschlossene Gesellschaft“ zeigt das Stück einen heiter-satirischen Blick auf menschliche Schwächen wie Eitelkeit, Zorn, Habgier, Völlerei und Wollust. Dabei wird jeder in der scheinbaren Hölle selbst zum Folterknecht für den anderen und in seiner Unbelehrbarkeit kann homo sapiens seinem Schicksal – selbst nach dem Tod – nicht entkommen.
Die Bilder sind spontan bei den Proben entstanden und zeigen die Schüler der Mittelstufentheatergruppe, die auch einige Szenen selbst geschrieben haben. Besonders intensiv wurden sie bei der Arbeit von LAssin Silvia Staczak unterstützt, die wesentlich zum Erfolg beitrug.