Mein Auslandsjahr in Seattle, Washington
Ich bin jetzt mittlerweile seit zwei Monaten hier in Seattle mit meiner wundervollen Gastfamilie. Diese besteht aus den beiden Eltern und zwei kleinen Kindern, 7 und 10 Jahre alt. Mein Anfang hier war nicht der Leichteste, weil ich erst auf eine andere Schule fürzwei Wochen gegangen bin und dann gewechselt habe auf eine Schule, die nur fünf Minuten weg ist. Das macht zwar jetzt alles leichter, aber es war natürlich eine schwere Entscheidung nochmal einen Neustart zu haben. Jetzt ist aber alles fast perfekt. Ich habe mittlerweile tolle Freunde gefunden und komme auch gut mit zwei Austauschschülern aus Spanien klar, die auch dieselbe Organisation haben. Ich bin bisher eigentlich zu fast jedem Footballspiel gegangen, aber weil unsere Schule letztes Jahr eine Liga hochgeholt wurde, war unsere Saison nicht die Beste. Insgesamt haben wir kein einziges Spiel gewonnen.
Das Schuljahr wird in drei unterschiedliche Saisonen eingeteilt. Die fall season, winter season und die spring season.
Football gibt es leider nur in der ersten Saison und Volleyball auch, wo ich teilgenommen habe. Jede Sportart hat eine Saison, außer Cheerleading, welches das ganze Jahr ist. Leider startete das schon im April an meiner Schule, weshalb ich da leider nicht teilnehmen konnte. Für die nächsten Saisonen werde ich wahrscheinlich Flag football spielen und dann bei einem Musical teilnehmen.
Ich bin sehr froh, dass ich in Seattle platziert wurde, denn diese Stadt ist einfach nur wunderschön. Sie ist zwar eine Großstadt, aber sie ist trotzdem sehr gemütlich und mit Downtown und dem Fluss einfach die perfekte Mischung.
Die Schule ist fast genauso wie in all den amerikanischen Filmen. Ich habe nur sechs Kurse, die ich mir fast alle aussuchen konnte und ich habe sogar ein Schließfach. Meine Schule ist relativ neu, da sie erst vor ein paar Jahren gebaut wurde und so fühlt sie sich auch an. Wir haben einen sehr großen Pausenplatz mit Tischen und sogar fake Wiese. Wir dürfen auch immer das Schulgelände verlassen um irgedwo einkaufen zu gehen. Dasselbe gilt für den Unterricht. Hier gibt es den „Hall pass“, den man sich einfach nehmen kann und dann während dem gesamten Unterricht in dem „Flex Space“ bleiben um andere Arbeiten zu machen. Man muss sich dann nur bei dem Lehrer abmelden. Ich habe jeden Tag Unterricht bis 15:40, außer am Mittwoch, dem kurzen Tag. Da habe ich nur bis 14:25. Danach bleibe ich auch immer noch, um entweder Sport zu machen oder um mich mit ein paar Freunden zu treffen. Das ganze Leben geht definitiv über die Schule hier.
Hier gibt es jeden Monat etwas zu feiern. Letzten Monat feierten wir Halloween, jetzt Thanksgiving und dann Weihnachten. Das bedeutet, dass es jeden Monat mindestens eine Sache gibt, die man neu erfahren kann. Ich freue mich besonders auf Weihnachten, weil ich das schon immer besonders geliebt habe. Leider wird es wahrscheinlich hier keinen Schnee geben, der liegen bleibt, obwohl es immer sehr kalt ist und es auch immer regnet.
Bevor ich hierher gekommen bin, habe ich mir sehr viele Sorgen gemacht, ob ich wohl Freunde finde. Es klingt zwar sehr komisch, aber jeder ist hier schon in seinen Gruppen, was es sehr schwierig machen kann, in sie reinzukommen. Es kommt natürlich auch drauf and, wie extrovertiert du bist, aber ich denke, dass jeder seine passenden Freunde findet - auch wenn es vielleicht ein bisschen länger dauern kann. Ich kann nur einen Tipp geben und das ist möglichst offen sein und immer auf andere Leute zugehen. Dass kann sehr schwer sein, aber es macht das Leben hier viel schöner.
Ich kann wirklich einfach jedem raten, sich früh nach Austauschorganisationen umzusehen und sich selbst zu fragen, ob man es wirklich machen soll – sonst verpasst man vielleicht sehr tolle Chance Neues zu wagen und in ein komplett neues Land zu gehen, auch wenn es nur für ein halbes Jahr ist. Man findet Freunde fürs Leben und lernt eine neue Sprache. Natürlich habe auch ich Heimweh und ich freue mich schon wieder nach Hause zu kommen, um alle meine Freunde und Familie wiederzusehen, aber gleichzeitig will ich auch gar nicht mehr gehen.
Wer mir Fragen über das Auslandsjahr stellen möchte, einfach über die Schulemail schreiben!
Lara Kreutzkamp