Deutsche Schülerakademie 2023
„Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man auf der Deutschen Schüler Akademie Menschen findet, die in der gleichen kleinen Sedimentschichten liegen?“
Das war die Aussage einer der tollen Menschen, die ich während dem Aufenthalt in Papenburg kennenlernen durfte, als wir uns in einer kleinen Gruppe zu einem Freundschaftswochenende in Karlsruhe getroffen haben. Damit bezog er sich auf das Gefühl, Willkommen zu sein und geschätzt zu werden, das wir als Gruppe innerhalb der zwölf gemeinsamen Tage in der Deutschen Schüler Akademie entwickelt haben. Denn auch jetzt, nachdem die Schülerakademie seit zwei Monaten vorbei ist, sind die Freundschaften geblieben und diese fühlen sich mehr an, als würde sie schon seit Jahren statt nur Monaten bestehen.
Neben den hoffentlich langanhaltenden Freundschaften lag der Fokus auf dem Lernen in den verschiedensten Kursen, von Philosophie und Kommunikationswissenschaft über Geschichte bis hin zu biologischen und neurowissenschaftlichen Themen.
Nachdem die Teilnehmenden - nach einer bis zu zehnstündigen Anreise - in Papenburg angekommen sind, trafen sich die verschiedenen Kurse zu einem ersten Treffen, um am folgenden Tag mit den Inhalten beginnen zu können. Mein Kurs „Die biologische Festplatte – Grundlagen der neuropsychologischen Forschung“ beschäftigte sich mit der Funktionsweise des Gehirns.
Dabei lernten wir die Bestandteile des Gehirns genauer kennen und lasen wissenschaftliche Arbeiten zu Versuchen, die die Funktionsweise des Gehirns auf verschiedenste Kriterien, wie die Konvergenz der Umgebung bei Einspeicherung und Abruf der zu erinnernden Informationen, untersuchte.
Nachdem die im Voraus vorbereiteten Referate von uns gehalten wurden und damit die Einführungsphase abschlossen war, bereiteten sich die Teilnehmenden des Kurses auf das Herzstück der Kursarbeit vor, die eigens von uns durchgeführte Studie. Dabei untersuchten wir in einem 2 mal 2 System das Erinnerungsvermögen der anderen Teilnehmer*innen der Akademie Papenburg, indem wir diesen 24 Wörter zeigten und sie sich je nach eingeteilter Gruppe mit einer semantischen Aufgabe, in diesem Fall sollten sie sich entscheiden, ob die Wörter positiv konnotiert sind, oder einer orthografischen Aufgabe, dem Prüfen ob ein T im Wort enthalten war, beschäftigten. Danach wurde die Gruppe abermals getrennt, bei dem ein Teil wieder in den gleichen Raum, in dem bereits die vorherige Aufgabe stattfand, zurückgeführt wurde, und der andere Teil sollte sich in einem anderen Raum wiederum an die Wörter erinnern. Leider hatten wir mit den 60 anderen Teilnehmenden nicht genügend Probanden*innen, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erzielen. Für eine sogenannte Pilotstudie hätte die Studie allerdings fungieren können, weil uns so bei der Durchführung mit der geringen Anzahl an Probanden*innen ein paar Verbesserungsmöglichkeiten aufgefallen sind. Schwierig war die Proband*innen davon zu überzeugen, mit niemand anderem über den Ablauf der Studie zu reden und vor allem nicht selbst zu viel hineinzuinterpretieren.
Das war allerdings auch das Schönste: der Umgang mit vielen anderen begabten Schüler*innen, die ein gleiches Interesse teilen und mit denen man auf Augenhöhe gemeinsam diskutieren und lachen konnte. Besonders war neben den vielen Kurseinheiten die KüA-Zeit, also die Kursübergreifenden Aktivitäten, bei denen man die anderen Teilnehmer*innen besser kennenlernte und gemeinsam Spaß haben konnte.
Jetzt, zwei Monate später, blicke ich noch immer mit Freunde auf die schöne Zeit zurück und bin dankbar, dass ich diese Erfahrung sammeln durfte und freue mich schon, wenn ich die vielen tollen Menschen wiedersehen kann. Egal, wie regnerisch das Wetter war, durch diese neuen Freundschaften war vermutlich jeder Person warm ums Herz.
Annalena Schmidt Q12