Bilingualer Geographieunterricht
Geography in English? Really? Das fragte sich sicherlich der ein oder andere Schüler der Klasse 7a verwundert, als ihnen das Vorhaben präsentiert wurde: Bilingualer Unterricht im Fach Geographie. Das Ziel dabei sollte sein, die Englischkenntnisse, die im regulären Fremdsprachenunterricht erworben werden, im Fach Geographie anzuwenden, um zu lernen, sich auch fachbezogen in Englisch ausdrücken zu können. Nicht nur in unserem zusammenwachsenden Europa ist Englisch mittlerweile die Geschäfts- und Konferenzsprache, auch in den Wissenschaften werden Forschungsergebnisse nahezu nur noch in Englisch veröffentlicht. Die sichere Beherrschung der englischen Sprache im Berufsleben und im Studium wird schlichtweg vorausgesetzt. Kein Wunder also, dass der bilinguale Unterricht zunehmend an Bedeutung gewinnt.
So wird eine Vielzahl wichtiger Kompetenzen gefördert, wie beispielsweise der sichere Umgang mit englischen Texten, Diagrammen und Abbildungen zu geographischen Themen, eine zielorientierte Recherche im Internet und natürlich die Sprechkompetenz sowie Kommunikationsfähigkeit in der Fremdsprache.
Are you ready? Über mehrere Wochen galt es nun für die Schülerinnen und Schüler der 7a, ihre Geographie- und Englischkenntnisse geschickt miteinander zu verknüpfen. Bei den Länderpräsentationen lernten sie die wichtigsten geographischen und kulturellen Besonderheiten verschiedener Länder Europas kennen. Dabei schärften sie nicht nur ihre methodischen Fertigkeiten bei der Recherche im Internet und der Erstellung von Präsentationen, sondern schulten auch ihre Sprechfertigkeiten. Das Ziel war nämlich, das eigene Referat möglichst anschaulich und interessant für die Mitschüler zu gestalten. So überlegten sich die Schüler beispielsweise kreative Quiz- und Rätselaufgaben, mit denen sie ihre Mitschüler am Ende ihres Vortrags abfragten, um sicherzustellen, dass der Lernstoff während ihres Referats auch wirklich verstanden wurde. Ein besonderes Highlight waren die kulinarischen Köstlichkeiten aus ganz Europa, die von einigen Schülern als Kostprobe mitgebracht wurden und die Präsentationen genussvoll abrundeten. Die wichtigsten inhaltlichen Aspekte jedes Referats wurden auf Plakaten festgehalten, um das Interesse der Mitschüler für „ihr Land“ zu wecken. Nach jeder Präsentation wurden die kreativ gestalteten Plakate von den Schülern im Klassenzimmer aufgehängt, das mittlerweile einem bunten gallery walk durch Europa gleicht.
Bei den Referaten zu den British Isles konnten die Referenten ihr Hintergrundwissen aus dem Englischunterricht vertiefen. Nach eigenständiger Recherche im Computerraum präsentierten unter anderem Manuel Weis, Nico Kiewald, Linus Braun, Simon Lindlbauer und Luis Weber auf anschauliche Art und Weise die Länder England, Wales, Schottland, Nordirland sowie die Republik Irland.
Abschließend wurden mithilfe eigens für den bilingualen Unterricht angefertigter Materialien diverse Sachverhalte nochmals vertieft und schriftlich festgehalten. So lernten die Schüler die klimatischen Verhältnisse Großbritanniens kennen und beschäftigten sich mit der landwirtschaftlichen, industriellen und touristischen Nutzung unserer englischen Nachbarländer. Während der bilingualen Stunden haben die Schüler schnell erkannt, dass der Geographie-Unterricht in der Fremdsprache nach fast drei Jahren Englisch am Gymnasium keine wirklichen Probleme darstellt, jedoch viele Vorteile bietet und gleichzeitig äußerst motivierend ist. Geography in English! No problem at all!